Kirschessigfliege und Kirschfruchtfliege 2021

Bekämpfung der Kirschfruchtfliege und Kirschessigfliege im Erwerbsanbau 2021

Bitte beachten! Derzeit liegt noch keine Notfallzulassung für SpinTor vor

 

Strategieplanung…

Erfahrungsgemäß werden besonders Frühsorten „überraschend“ von der Kirschessigfliege befallen. Die Fliegen befinden sich seit der Blüte in den Anlagen und so verwundert es nicht, dass erste Früchte sofort zur Eiablage genutzt werden. Erste Eiablagen sind bereits auf den rötlichen Backen möglich.

Gegen Läuse und Larven der Kirschfruchtfliege wird als Standardbehandlung Mospilan SG 0,375 kg (WZ=7, max 2x, B4) empfohlen. Die Behandlung kann bereits beim Farbumschlag auf Gelb als Solobehandlung erfolgen, oder bei rascher Reife mit der ersten auf Kirschessigfliege orientierten Behandlung. Der Zusatz eines Fungizides wie Luna Experience 0,2l (WZ=7, max 2x, in Kombination mit Mospilan als B1 eingestuft) oder Signum 0,25kg (max 3x, WZ=7, B4) wird empfohlen.

Zu dieser Mischung wird aufgrund der latenten KEF Gefahr der Einsatz von SpinTor 0,1l (falls §53 vorliegt; max 2x, WZ=5, B1) und combi-protec 1,0l/ha empfohlen.

Eine zweite Behandlung mit Mospilan SG wird nur bei extrem heißer Witterung mit Temperaturen über 30°C nach 8 Tagen empfohlen.

Die anschliessenden Köderbehandlungen decken die Kirschfruchtfliegen ausreichend ab.

Stadium Tage vor der Ernte Sprühbehandlung / Kombi- Verfahren

Gelb

(- Rote Backe)

21 Mospilan 0,375 kg (WZ=7)
+ Spintor* 0,1 l (WZ=5) + combi-protec 1,0 l + Luna Experience 0,2 l [RZ=15] (WZ=7, max 2x) oder Signum 0,25 kg (WZ=7, max 3x)
Rot 15 Spintor* 5 ml + combi-protec 1l

Köderbehandlung

Rot 10-7 Exirel SC 0,375 l (WZ=7)

+ combi-protec 1,0 l

+ Luna Experience 0,2 l [RZ=15] (WZ = 7, max 2x) oder Signum 0,25 kg (max 3x, WZ=7)

(+ Mospilan 0,375 kg, WZ=7, nur bei sehr heißer Witterung)

Rot 5 Exirel SC 15 ml + combi-protec 1l Köderbehandlung
Ernte + 0- 5 Exirel SC 15 ml + combi-protec 1l Köderbehandlung

*nach Zulassung §53

Rückstandsorientierte Strategie

Im Falle das SpinTor zur Verfügung steht, wird dieses bei einem frühzeitigen Einsatz in der Ernte nicht mehr analysiert.

Wirkungssorientierte Strategie

Spintor wirkt im Vergleich zu Exirel etwas schneller was bei einem Solo Einsatz von Bedeutung sein kann.

In der Kombination mit combi-protec steigert sich die Aufnahme und Wirkungsgeschwindigkeit beider Produkte und relativiert diese Eigenschaften.

Und im Fall von Starkregen?

Die Wirkung der eingesetzten Insektizide lässt sich durch den Zusatz von combi-protec auch im Fall von Starkregen deutlich steigern.

Dies ist in einem 2020 durchgeführten Versuch an einer französischen Versuchsstation ersichtlich.

Auch während und nach 50l Niederschlag konnte der Befall auf gleichem Niveau wie vor den Niederschlägen gehalten werden. Ohne den Zusatz von combi-protec ist der Befall deutlich angestiegen und eine Pflücke nicht mehr rentabel.

Mehr als 12 Liter Regenfestigkeit sind bei keinem der zurzeit zugelassenen Produkte zu erwarten wie amerikanische Studien belegt haben!

Nur 0,1l Spintor je Hektar?

Welche Wirkung ist nun von Spintor mit 0,1l/ha- also einem Drittel der bislang üblichen Aufwandmenge- zu erwarten? In Käfigversuchen kann man dies gut erkennen. Es ist mit der Aufwandmenge von 0,1l Spintor mit einem langsameren Wirkungseintritt und mit einer geringeren Gesamtmortalität der Fliegen zu rechnen. Durch den Zusatz von 1l combi-protec in die Spritzbrühe (bei normalem Wasseraufwand und normaler Sprühtechnik) kann mit 0,1l Spintor ein deutlich schnellerer Wirkungseintritt (nach drei Stunden 60%, nach 8 Stunden über 85%) und stärkere Wirkung als mit voller Aufwandmenge Spintor 0,2l/ha erreicht werden.

Die Erkenntnisse aus den Käfigversuchen konnten in Freilandversuchen 2020 mit dem SpinTor ähnlichen Produkt Delegate in Frankreich bestätigt werden. Durch den Zusatz von combi-protec konnte mit 50% reduzierter Aufwandmenge der Insektizide die gleiche Wirksamkeit wie bei einer Insektizidbehandlung mit voller Aufwandmenge erreicht werden.

Warum ist die Geschwindigkeit so von Bedeutung?
Je schneller die zufliegenden Kirschessigfliegen den Wirkstoff aufnehmen kann, desto kleiner wird der Zeitraum für mögliche Eiablagen. Gerade hinsichtlich kleiner Parzellen, starkem Zuflug und hoher Populationsdichte kann diese Verbesserung entscheidend sein!

Diese Versuche sind mehrfach wiederholt worden und können so gut auf das Freiland übertragen werden. Es liegen mit dieser Mischung mehrjährige gute Praxis Erfahrungen aus dem Beerenobst vor.

Wie sieht es aus mit der Dauerwirkung?

Die zu erwartende Dauerwirkung einer Sprühbehandlung mit Spintor 0,2l/ha wird in aktuellen Versuchsergebnissen der Beerenobst- Versuchsstation Langförden/ Esteburg, aus dem Jahr 2019 ersichtlich. Bereits zwei Tage nach der Anwendung könnn die Fliegen nicht mehr genug Wirkstoff aufnehmen und es überleben genau soviele wie in einer unbehandelten Kontrolle. Im Gegensatz dazu zeigt sich die Kombination Spintor+ combi-protec als Köderbehandlung in 40l ausgebracht, als dauerhaft wirksam, was nach holländischen Untersuchungen bis zu 7 Tage unter Folienüberdachung anhält.

Kirschessigfliege und Kirschfruchtfliege 2021
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